Film ab: Kinoabend in der Freiligrathstraße

Ein gemütlicher Fernsehabend gemeinsam mit Freunden und Bekannten, natürlich mit einer Tüte Popcorn oder Chips auf dem Schoß – es gibt doch fast nichts Schöneres. Deswegen hat „Gertrud hilft“ eine neue Aktion gestartet und einen Filmclub ins Leben gerufen.

Als „Kino“ wurde der große Aufenthaltsraum aus den Räumlichkeiten von „Gertrud hilft“ in der Freiligrathstraße genutzt: Stühle in Reihe gestellt, Beamer und Laptop aufgebaut, Chipspackungen geöffnet – der Filmabend konnte starten.

Rund 15 Kinder, Jugendliche und Erwachsene folgten der Einladung von „Gertrud hilft“ und kamen zu dem ersten Filmabend am 7. Februar in der Freiligrathstraße zusammen. Gezeigt wurde eine französische Komödie, die eine außergewöhnliche und zauberhafte Freundschaft zwischen zwei sehr unterschiedlichen Männern thematisiert. Gemeinsam wurde gelacht, geschmunzelt und einfach der Kinoabend genossen.

In Zukunft soll der Filmabend einmal im Monat stattfinden. Der nächste Film wird am 7. März um 19:30 Uhr gezeigt.

„Gertrud hilft“: Grillen und sabbeln!

Nun war es endlich soweit: Vom Juli wegen Dauerregen auf den 23. September verschoben, konnten wir fast 30 Ehrenamtliche beim diesjährigen Grillfest begrüßen. Und das Wetter hatte es diesmal gut mit uns gemeint!

Ohne wärmenden Jacken saßen wir auf der Kirchenwiese auf Bänken, genossen köstliches Grillfleisch und viele mitgebrachte Salate und unterhielten uns über unsere Arbeit mit Geflüchteten, über die zu dem Zeitpunkt noch anstehenden Bundestagswahlen – und über „Gott und die Welt“. Manche lernten sich erstmalig kennen, andere vertieften ihre gemeinsamen Erfahrungen, andere freuten sich, lange nicht Gesehene wieder zu treffen.

Pastorin Grambow brachte als Dank an „Gertrud hilft“ Sonnenblumen für die Damen und ein selbstgebasteltes Wortspiel (s. Foto): Zu den einzelnen Buchstaben von „Gertrud hilft“ hatte sie Worte gefunden, die unsere Arbeit charakterisieren.

Herzlichen Dank an Frau Grambow und die gesamte Kirchengemeinde, die „Gertrud hilft“ so umfassend unterstützen!


Während des Grillfestes konnten wir Erfahrungen austauschen

Pastorin Grambow überreichte den Helfern zum Dank Blumen

Ein Wordcloud verdeutlicht das vielfältige Angebot von „Gertrud hilft“

Runder Tisch am 11. September 2017

Am 11. September 2017 fand in der Zeit von 18:00 bis 19:45 Uhr ein weiterer von „Gertrud hilft“ organisierter Runder Tisch statt. Mit über 40 Teilnehmern haben wir das Thema „Wie verändert sich die Arbeit mit Geflüchteten?“ diskutiert. Als Referent und „Input-Geber“ hat Mischa Helfmann in das Thema eingeführt. Mischa Helfmann (Foto) ist beim Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis Hamburg-Ost für den Bereich „Migration und Asyl“ zuständig.

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„Gertrud hilft“ unterwegs

Gemeinsam mit der St. Gertrud Gemeinde war „Gertrud hilft“ in den Stadteilen Hohenfelde und Uhlenhorst unterwegs: Am 26. und 27. August 2017 fand „Dat Uhlenfest“ in der Papenhuderstraße sowie im Hofweg statt. Und am 9. September 2017 feierten die Hohenfelder das jährliche Stadtteilfest „Das Ludwig“ in der Ifflandstraße. Auf beiden Festen waren wir mit einem Informationsstand vertreten.

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Runder Tisch: 13. Februar 2017

Runder Tisch zum Thema Willkommenskultur und Wertediskussion

Am 13. Februar 2017 fand im Gemeindesaal der St. Gertrud-Gemeinde ein weiterer, von „Gertrud hilft“ veranstalteter, Runder Tisch statt, diesmal mit dem Themenschwerpunkt Willkommenskultur und Wertediskussion. Das Ziel der Veranstaltung war herauszufinden, wie Integration trotz unterschiedlicher religiöser und gesellschaftlicher Werte gelingen kann.

„Gertrud hilft“ konnte für dieses Thema zwei Experten als Referenten und „Inputgeber“ gewinnen: Mara Sommerhoff und Dr. Dirk Hauer. Frau Sommerhoff leitet am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung das Referat Gesellschaft. Unter ihrer Redaktionsleitung ist der Ordner „Miteinander leben – Grundrechte vertreten – Gesellschaft gestalten“ entstanden, der Unterrichtsmaterialien zum Thema Wertebildung enthält. Dr. Dirk Hauer ist Spezialist für den Themenkomplex „Migration und Existenzsicherung“ und Fachbereichsleiter beim Diakonischen Werk Hamburg.

Frau Sommerhoff fragte zunächst die über 50 Teilnehmer, welche Werte für jeden Einzelnen wichtig sind. Heraus kam, dass es gemeinsame Werte gibt, aber mehrheitlich auch sehr unterschiedliche. In der Diskussion darüber wurde deutlich, dass es bereits unter Deutschen nicht nur verschiedene Wertevorstellungen, sondern zusätzlich auch noch differierende Prioritäten gibt. Aber: Wir haben aufgrund unseres demokratischen Grundverständnisses gelernt, diese Differenzen zu tolerieren, sie zu respektieren und sie in unser tägliches Miteinander zu integrieren.

Nicht anders geht es den Geflüchteten. Allerdings kommen sie häufig aus Staaten, die keine demokratische Grundordnung haben. Stattdessen müssen sie eine starke religiöse Prägung und Einmischung in staatliche und private Belange erleben. Dies trägt dazu bei, dass andere Werte-Prioritäten gesetzt werden und sich in Teilen auch andere Vorstellungen herausgebildet haben.

An diesem Diskussionspunkt angekommen, stellte Herr Dr. Hauer die These auf, dass eine Wertediskussion unnötig ist. Wie deutlich wurde, haben alle Menschen – egal ob aus derselben oder aus anderen Nationen stammend – unterschiedliche Werte. Unsere Gesetze regeln das Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlichen Werten. Wir sind ein demokratischer Rechtsstaat, der eben gerade nicht voraussetzt, dass alle den gleichen Werten folgen.

Was wir von den Geflüchteten erwarten müssen ist, dass sie sich an unsere Gesetze halten. Als Beispiel wurden die Sylvestervorfälle in Köln genannt: Die Taten wurden nicht begangen, weil es in den Heimatländern der Männer Konsens ist, Frauen in der Öffentlichkeit „betatschen“ zu können. Das Gegenteil ist der Fall. Diese Taten sind geschehen, weil die Täter glaubten, sich nicht an Gesetze halten zu müssen. In der Arbeit mit Geflüchteten ist es somit wichtig, sie mit unseren Gesetzen und Verhaltensregeln sowie mit der Tatsache vertraut zu machen, dass religiöse Vorschriften in unserem Land nicht über den Gesetzen stehen.

An dieser Stelle meldete sich Ronald Bücker zu Wort, der als Ehrenamtlicher in der Folgeunterkunft Kiwittsmoor für die Arbeitsgruppe „Tipps/Regeln/Werte/Vorstellung – Wie funktioniert Deutschland?“ zuständig ist. Er hat seit Ende 2015 bereits 12 Veranstaltung für insgesamt mehr als 100 Geflüchtete durchgeführt – u. a. zu den Themen „Begrüßung, Umgang und Höflichkeit“, „Persönliche Freiheiten und  Regeln im Zusammenleben“, „Schutz von Natur und Umwelt“, „Gleichberechtigung von Männern und Frauen“, „Kinder, Schule und Ausbildung“. Eine bespielhafte Initiative.

In dieser angeregten Diskussion kam das Thema „Willkommenskultur“ leider etwas zu kurz. Gerne hätten wir Fragen wie „Sind die Bilder der Willkommenskultur eine Ursache der Flucht?“ oder „Kann ein Staat sich aussuchen, wie viele und welche Flüchtlinge er aufnehmen möchte? Wäre das unmoralische Willkür?“. Leider reichte die Zeit dazu nicht.

„Gertrud hilft“ ist stolz darauf, dass der zwei- bis dreimal pro Jahr stattfindende Runde Tisch so großen Anklang findet. Deshalb ist der nächste Runde Tisch bereits in der Planung. Er findet am Montag, 11. September 2017 in der Zeit von 18:00 bis 19:30 Uhr im Gemeindesaal der St. Gertrud Gemeinde statt. Das Thema steht noch nicht fest.

Ulf Andresen
Juni 2017