Liebe Freunde von „Gertrud hilft“,
immer donnerstags in der Zeit von 16 bis 18 Uhr findet der „Donnertags-Treff“ in der Freiligrathstraße statt. Hier kommen in der Zeit 20 bis 30 Kinder (nicht alle auf einmal), um zu spielen, zu basteln, zu singen, vorgelesen zu bekommen und und und. Zurzeit sind es 4 Personen, die sich viel Mühe geben und immer neue Ideen entwickeln, um die Kinder anzuleiten. Gerne würden sie 2 weitere HelferInnen dazu gewinnen. Unsere seit zwei Jahren durchgeführte Hausaufgabenhilfen für Grundschulkinder (bis ca. 12 Jahre) braucht weitere Unterstützung und zwar am Mittwoch von 17:00 bis 18:30 Uhr. Die Kinder kommen mit ihren Hausaufgaben und in der Regel hat ein Betreuer dann ein bis maximal zwei Kinder, die er unterstützt. Die Nachhilfe für Jugendliche benötigt weitere Ehrenamtliche, die in Deutsch, Englisch oder Mathematik oder „was so anfällt“, z.B. Referatsvorbereitungen, unterstützen. Die Jugendlichen sind sehr ehrgeizig und viele arbeiten auf einen Schulabschluss hin. Die Unterstützung findet in einer 1:1-Betreuung statt, d.h. ein Lehrer und ein Schüler. Vorrangig wird für donnerstags in der Zeit von 18 bis 20 Uhr gesucht, aber auch dienstags von 16 bis 18 Uhr gibt es noch Bedarf. Die Nachhilfe findet in Räumen der St. Gertrud Gemeinde statt. Wir suchen darüber hinaus weitere Ehrenamtliche, die den Computerraum für ca. 2 Stunden wöchentlich beaufsichtigen. Die Öffnungszeiten können individuell festgelegt werden. In der Freiligrathstraße möchte sich außerdem eine Männergruppe regelmäßig sonntags in unseren Räumen für ca. 2 Stunden treffen, um zu kickern, zu spielen, Tee zu trinken, zu sprechen. Hierfür wird eine Aufsicht gesucht, die natürlich mitspielen kann. Idealerweise mehrere, die sich sonntags abwechseln können. Bei Interesse bitte melden unter info@gertrud-hilft.de oder telefonisch unter 0157/75296365. Viele Grüße Das Koordinationsteam |
Allgemein
Treffen der Helfer am 12. Februar 2018
Am Montag war es wieder soweit: Aktive Helfer von „Gertrud hilft“ trafen sich im Gemeindesaal, um sich außerhalb der regelmäßigen Angebote an die Geflüchteten einmal in Ruhe auszutauschen. Nach der Begrüßung durch das Koordinationsteam wurde über Aktuelles zu den Themen
- Neue Unterkunft Averhoffstrasse
- Computerkurse
- Filmabend
- Hinweis auf den „Runden Tisch“ am 16.4.18 18:00 Uhr
informiert. Anschließend setzten sich die Anwesenden in Gruppen (Hausaufgabenhilfe, Deutsch-/Nachhilfelehrer, Donnerstagstreff) zusammen. In diesen Gruppen wurde über das bisher Erreichte gesprochen, aber auch über das was künftig besser oder anders gestaltet werden soll. Es zeigte sich, dass bei einigen Aktivitäten – wie der Hausaufgabenhilfe am Mittwoch, dem Donnerstagstreff und auch den Computeraufsichten – unbedingt Unterstützung durch zusätzliche Ehrenamtliche benötigt wird.
Zum Ende wurden die Ergebnisse im Plenum ausgetauscht. Viele nutzten auch einfach die Gelegenheit, sich gegenseitig kennenzulernen und über ihre Tätigkeit bei „Gertrud hilft“ mit anderen Helfern zu sprechen. Genau dafür sollte dieses Treffen dienen!
Film ab: Kinoabend in der Freiligrathstraße
Ein gemütlicher Fernsehabend gemeinsam mit Freunden und Bekannten, natürlich mit einer Tüte Popcorn oder Chips auf dem Schoß – es gibt doch fast nichts Schöneres. Deswegen hat „Gertrud hilft“ eine neue Aktion gestartet und einen Filmclub ins Leben gerufen.
Als „Kino“ wurde der große Aufenthaltsraum aus den Räumlichkeiten von „Gertrud hilft“ in der Freiligrathstraße genutzt: Stühle in Reihe gestellt, Beamer und Laptop aufgebaut, Chipspackungen geöffnet – der Filmabend konnte starten.
Rund 15 Kinder, Jugendliche und Erwachsene folgten der Einladung von „Gertrud hilft“ und kamen zu dem ersten Filmabend am 7. Februar in der Freiligrathstraße zusammen. Gezeigt wurde eine französische Komödie, die eine außergewöhnliche und zauberhafte Freundschaft zwischen zwei sehr unterschiedlichen Männern thematisiert. Gemeinsam wurde gelacht, geschmunzelt und einfach der Kinoabend genossen.
In Zukunft soll der Filmabend einmal im Monat stattfinden. Der nächste Film wird am 7. März um 19:30 Uhr gezeigt.
„Gertrud hilft“: Grillen und sabbeln!
Nun war es endlich soweit: Vom Juli wegen Dauerregen auf den 23. September verschoben, konnten wir fast 30 Ehrenamtliche beim diesjährigen Grillfest begrüßen. Und das Wetter hatte es diesmal gut mit uns gemeint!
Ohne wärmenden Jacken saßen wir auf der Kirchenwiese auf Bänken, genossen köstliches Grillfleisch und viele mitgebrachte Salate und unterhielten uns über unsere Arbeit mit Geflüchteten, über die zu dem Zeitpunkt noch anstehenden Bundestagswahlen – und über „Gott und die Welt“. Manche lernten sich erstmalig kennen, andere vertieften ihre gemeinsamen Erfahrungen, andere freuten sich, lange nicht Gesehene wieder zu treffen.
Pastorin Grambow brachte als Dank an „Gertrud hilft“ Sonnenblumen für die Damen und ein selbstgebasteltes Wortspiel (s. Foto): Zu den einzelnen Buchstaben von „Gertrud hilft“ hatte sie Worte gefunden, die unsere Arbeit charakterisieren.
Herzlichen Dank an Frau Grambow und die gesamte Kirchengemeinde, die „Gertrud hilft“ so umfassend unterstützen!

Während des Grillfestes konnten wir Erfahrungen austauschen

Pastorin Grambow überreichte den Helfern zum Dank Blumen

Ein Wordcloud verdeutlicht das vielfältige Angebot von „Gertrud hilft“
Runder Tisch am 11. September 2017
Am 11. September 2017 fand in der Zeit von 18:00 bis 19:45 Uhr ein weiterer von „Gertrud hilft“ organisierter Runder Tisch statt. Mit über 40 Teilnehmern haben wir das Thema „Wie verändert sich die Arbeit mit Geflüchteten?“ diskutiert. Als Referent und „Input-Geber“ hat Mischa Helfmann in das Thema eingeführt. Mischa Helfmann (Foto) ist beim Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis Hamburg-Ost für den Bereich „Migration und Asyl“ zuständig.
„Gertrud hilft“ unterwegs
Gemeinsam mit der St. Gertrud Gemeinde war „Gertrud hilft“ in den Stadteilen Hohenfelde und Uhlenhorst unterwegs: Am 26. und 27. August 2017 fand „Dat Uhlenfest“ in der Papenhuderstraße sowie im Hofweg statt. Und am 9. September 2017 feierten die Hohenfelder das jährliche Stadtteilfest „Das Ludwig“ in der Ifflandstraße. Auf beiden Festen waren wir mit einem Informationsstand vertreten.
Tischtennisplatte für die Unterkunft Freiligrathstrasse
Ebenfalls aus den Mitteln des sponsored walk vom Gymnasium Lerchenfeld konnte eine stabile Tischtennisplatte für den Außenbereich in der Wohnunterkunft Freiligrathstrasse angeschafft werden!
Was so einfach klang: „TT-Platte bestellen und aufstellen “ wurde dann doch etwas komplizierter.
Unsere Projekte im LEB Jahresbericht 2016
Wir freuen uns sehr, dass zwei unserer Projekte im Jahresbericht des Landesbetriebs Erziehung und Beratung (LEB) erwähnt werden: Das Gartenprojekt und die Schreibwerkstatt.
Mit 50 Kindern der Wohnunterkunft Freiligrathstrasse im Tierpark Hagenbeck
Der „sponsored walk“ des Gymnasiums Lerchenfeld hatte es ermöglicht: aus den von Schülern „erlaufenen“ Erlösen konnten 50 Kinder der Flüchtlingsfamilien in der Unterkunft Freiligrathstrasse (Fördern & Wohnen) zu einem Hagenbeck-Besuch eingeladen werden.
Runder Tisch: 13. Februar 2017
Runder Tisch zum Thema Willkommenskultur und Wertediskussion
Am 13. Februar 2017 fand im Gemeindesaal der St. Gertrud-Gemeinde ein weiterer, von „Gertrud hilft“ veranstalteter, Runder Tisch statt, diesmal mit dem Themenschwerpunkt Willkommenskultur und Wertediskussion. Das Ziel der Veranstaltung war herauszufinden, wie Integration trotz unterschiedlicher religiöser und gesellschaftlicher Werte gelingen kann.
„Gertrud hilft“ konnte für dieses Thema zwei Experten als Referenten und „Inputgeber“ gewinnen: Mara Sommerhoff und Dr. Dirk Hauer. Frau Sommerhoff leitet am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung das Referat Gesellschaft. Unter ihrer Redaktionsleitung ist der Ordner „Miteinander leben – Grundrechte vertreten – Gesellschaft gestalten“ entstanden, der Unterrichtsmaterialien zum Thema Wertebildung enthält. Dr. Dirk Hauer ist Spezialist für den Themenkomplex „Migration und Existenzsicherung“ und Fachbereichsleiter beim Diakonischen Werk Hamburg.
Frau Sommerhoff fragte zunächst die über 50 Teilnehmer, welche Werte für jeden Einzelnen wichtig sind. Heraus kam, dass es gemeinsame Werte gibt, aber mehrheitlich auch sehr unterschiedliche. In der Diskussion darüber wurde deutlich, dass es bereits unter Deutschen nicht nur verschiedene Wertevorstellungen, sondern zusätzlich auch noch differierende Prioritäten gibt. Aber: Wir haben aufgrund unseres demokratischen Grundverständnisses gelernt, diese Differenzen zu tolerieren, sie zu respektieren und sie in unser tägliches Miteinander zu integrieren.
Nicht anders geht es den Geflüchteten. Allerdings kommen sie häufig aus Staaten, die keine demokratische Grundordnung haben. Stattdessen müssen sie eine starke religiöse Prägung und Einmischung in staatliche und private Belange erleben. Dies trägt dazu bei, dass andere Werte-Prioritäten gesetzt werden und sich in Teilen auch andere Vorstellungen herausgebildet haben.
An diesem Diskussionspunkt angekommen, stellte Herr Dr. Hauer die These auf, dass eine Wertediskussion unnötig ist. Wie deutlich wurde, haben alle Menschen – egal ob aus derselben oder aus anderen Nationen stammend – unterschiedliche Werte. Unsere Gesetze regeln das Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlichen Werten. Wir sind ein demokratischer Rechtsstaat, der eben gerade nicht voraussetzt, dass alle den gleichen Werten folgen.
Was wir von den Geflüchteten erwarten müssen ist, dass sie sich an unsere Gesetze halten. Als Beispiel wurden die Sylvestervorfälle in Köln genannt: Die Taten wurden nicht begangen, weil es in den Heimatländern der Männer Konsens ist, Frauen in der Öffentlichkeit „betatschen“ zu können. Das Gegenteil ist der Fall. Diese Taten sind geschehen, weil die Täter glaubten, sich nicht an Gesetze halten zu müssen. In der Arbeit mit Geflüchteten ist es somit wichtig, sie mit unseren Gesetzen und Verhaltensregeln sowie mit der Tatsache vertraut zu machen, dass religiöse Vorschriften in unserem Land nicht über den Gesetzen stehen.
An dieser Stelle meldete sich Ronald Bücker zu Wort, der als Ehrenamtlicher in der Folgeunterkunft Kiwittsmoor für die Arbeitsgruppe „Tipps/Regeln/Werte/Vorstellung – Wie funktioniert Deutschland?“ zuständig ist. Er hat seit Ende 2015 bereits 12 Veranstaltung für insgesamt mehr als 100 Geflüchtete durchgeführt – u. a. zu den Themen „Begrüßung, Umgang und Höflichkeit“, „Persönliche Freiheiten und Regeln im Zusammenleben“, „Schutz von Natur und Umwelt“, „Gleichberechtigung von Männern und Frauen“, „Kinder, Schule und Ausbildung“. Eine bespielhafte Initiative.
In dieser angeregten Diskussion kam das Thema „Willkommenskultur“ leider etwas zu kurz. Gerne hätten wir Fragen wie „Sind die Bilder der Willkommenskultur eine Ursache der Flucht?“ oder „Kann ein Staat sich aussuchen, wie viele und welche Flüchtlinge er aufnehmen möchte? Wäre das unmoralische Willkür?“. Leider reichte die Zeit dazu nicht.
„Gertrud hilft“ ist stolz darauf, dass der zwei- bis dreimal pro Jahr stattfindende Runde Tisch so großen Anklang findet. Deshalb ist der nächste Runde Tisch bereits in der Planung. Er findet am Montag, 11. September 2017 in der Zeit von 18:00 bis 19:30 Uhr im Gemeindesaal der St. Gertrud Gemeinde statt. Das Thema steht noch nicht fest.
Ulf Andresen
Juni 2017