Am Montag, den 16. April trafen sich etwa 20 Engagierte, Interessierte und Gäste im Gemeindehaus der St. Gertrud Gemeinde zum Runden Tisch Freiligrathstraße, der erneut von Gertrud hilft organisiert war.
Teil 1 – Informationen zu den Wohnunterkünften Freiligrathstraße und Averhoffstraße
- Peter von Gottberg von Gertrud hilft startete mit aktuellen Informationen zu den Angeboten und Aktivitäten in der Freiligrathstraße.
- Herr Simon, Bürgernaher Beamter, oder wie er sich selbst lieber bezeichnet: Stadtteilpolizist, gab einen Einblick in die Arbeit der Polizei rund um die Unterkunft Freiligrathstraße. Dabei machte er deutlich, dass von Seiten der Polizei die Wohnunterkunft genauso ruhig ist wie jedes andere Quartier in der Gegend und keine besonderen Vorkommnisse zu verzeichnen sind. Anfängliche Befürchtungen aus der Nachbarschaft haben sich bereits schnell nach Einzug der Bewohnerinnen und Bewohner aufgelöst. Herr Simon geht davon aus, dass sich die Situation in der neuen Unterkunft Averhoffstraße genauso ruhig entwickeln wird.
- Frau Vogel vom Jugendamt Hamburg-Nord (ASD – Allgemeiner Sozialer Dienst für Migranten) stellte ihre Arbeit vor. Sie hält zusammen mit ihrem Kollegen Herrn Popal jeden Donnerstagnachmittag eine Sprechstunde für die Bewohnerinnen und Bewohner der Unterkunft Freiligrathstraße, die sehr intensiv genutzt wird. In enger Zusammenarbeit mit fördern & Wohnen werden Kinder, Jugendliche und Eltern in schwierigen Situationen beraten und betreut.
- Christiane Frohne, neu im Koordinationsteam von Gertrud hilft, und gemeinsam mit Alfred Blohm und Ulf Andresen Ansprechpartnerin für die neue Unterkunft Averhoffstraße, gab Informationen zur Wohnunterkunft und über den Stand des bisherigen nachbarschaftlichen Engagements. Wichtig sei als nächster Schritt der 2. Runde Tisch Averhoffstraße am Donnerstag, den 26. April um 18 Uhr in der Heillandskirche, Winterhuder Weg 132. Hier werden erste ehrenamtliche Aktivitäten koordiniert werden. Die ersten Bewohnerinnen und Bewohner werden voraussichtlich Ende April in die Averhoffstraße einziehen.
Teil 2 – Informationen über die Initiative Wohnbrücke Hamburg
Anne Woywod, Initiatorin und Vorsitzende der Stiftung Wohnbrücke Hamburg, berichtete über die Arbeit dieses Projektes:
- Die Wohnbrücke Hamburg vermittelt Wohnungen überwiegend an geflüchtete Menschen, deren ehrenamtliche Unterstützer das Mietverhältnis begleiten. Geflüchtete benötigen also einen ehrenamtlichen Partner, Paten, Mentor o.ä., mit dem zusammen sie sich bei der Wohnbrücke Hamburg melden können.
- Hinter dem Projekt stehen Vertreter der Wohnungswirtschaft, von Stiftungen, Willkommens-Initiativen und sozialen Einrichtungen, Behörden sowie der Kirche.
- Die Wohnbrücke Hamburg bildet Begleiter von Geflüchteten zu sogenannten „Wohnungslotsen“ aus. In einer etwa zweistündigen Abendschulung werden sie auf ihre Aufgaben vorbereitet und erhalten einen “Kompass für Wohnungslotsen”. In diesem sind die wesentlichen Aufgaben, rechtliche und praktische Tipps zusammengefasst und Ansprechpartner bei konkreten Fragen benannt.
- Da der gesamte Hamburger Wohnungsmarkt angespannt ist, erfordert auch die Wohnungsfindung für Geflüchtete von allen viel Geduld. Immerhin konnte durch die Initiative seit ihrer Gründung Ende 2015 an etwa 500 Menschen eine eigene Wohnung mit unbefristetem Mietvertrag vermittelt werden. 75 % der vermittelten Wohnungen werden von Privatpersonen zur Verfügung gestellt.
- Die Wohnbrücke Hamburg wurde bereits mehrfach ausgezeichnet und beabsichtigt jetzt, sein Engagement bundesweit auszubauen. Dafür wurde eine Crowdfunding Kampagne gestartet, um Unterstützer und Gelder zu gewinnen: https://www.startnext.com/wohnbruecke#starter
- Weitere Informationen über die Wohnbrücke Hamburg unter http://www.wohnbrücke.de
Der nächste Runde Tisch Freiligrathstraße wird (voraussichtlich) am 5. November 2018 stattfinden. Genauer Termin und Themen werden rechtzeitig bekannt gegeben.